Schmerzen in den Füßen begleiten dich sprichwörtlich bei jedem einzelnen Schritt. Die Ursachen für Fußschmerzen sind aufgrund der Vielzahl an Knochen, Sehnen und Muskeln in den Füßen äußerst zahlreich.
Ein erster Schritt, um starke Fußschmerzen in den Griff zu bekommen, liegt darin den Schmerz zu lokalisieren. Je besser du den Schmerz eingrenzen kannst, umso leichter fällt die Suche nach der Ursache. Viele Probleme und Deformationen sind behandelbar, sodass die Schmerzen sich entweder verringern oder sogar ganz ausbleiben. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Ursachen es für Fußschmerzen gibt und was du dagegen unternehmen kannst.
Häufige Gründe für Schmerzen in den Zehen
Fußschmerzen in den Zehen können bereits das Anziehen von Schuhen zu einem echten Problem machen. Jedoch gibt es sehr große Unterschieden zwischen einer dauerhaften Deformation der Zehen und einem zeitlich begrenzten Problem, wie etwa einem eingewachsenen Fußnagel. An dieser Stelle findest du einen Überblick über die am häufigsten auftretenden Deformationen der Zehen.
Hammerzehe
Die Hammerzehe gehört zu dem Zehenfehlstellungen. Häufig ist mindestens einer der Zehen so geschädigt, dass eine dauerhafte Krümmung auftritt. Typische Anzeichen für die Hammerzehe ist eine Beugung, die ab dem Mittelgelenk auftritt und im Vergleich zu den anderen Zehen deutlich hervortritt. Die Hammerzehen machen es schwerer Schuhe zu finden, da der weiter oben befindliche Zeh gegen den Schuh drückt. Rötungen und Druckstellen sind ebenso die Folge als auch die vermehrte Neigung zu Hühneraugen.
Klauenzehe
Klauenzehen oder auch Krallenzehen fallen auch unter die Zehenfehlstellungen. Im Vergleich zur Hammerzehe sind bei den Klauenzehen häufig mehrere Zehen an einem Fuß betroffen. Die Zehen wirken so auf den ersten Blick als würde der Betroffene die Zehen bewusst zurückzieht. Die Stellung der Zehen ist jedoch dauerhaft und kann nicht durch bloße Entspannung der Muskeln korrigiert werden. Vergleichbar sind auch die Beschwerden, die häufig mit Fußschmerzen sowie der Neigung zu Hühneraugen und Druckstellen einhergehen.
Hallux rigidus
Der Hallux rigidus steht für eine Arthrose im großen Zeh. Typische Symptome sind Fußschmerzen beim Auftreten sowie starke Schwellungen und Rötungen am Grundgelenk. Fußschmerzen beim Abrollen sind bei diesem Krankheitsbild eines der ersten Symptome. Je ausgeprägter die Deformation fortschreitet, umso wahrscheinlicher ist es, dass du auch eine Arthrose im Fuß entwickelst.
Hallux valgus
Der Begriff Hallux valgus ist in erster Linie Frauen ein Begriff. Von 10 Betroffenen sind aktuell 9 Frauen. Der Grund liegt häufig im Tragen von High Heels und weiteren unbequemen Schuhen, die bevorzugt vom weiblichen Geschlecht getragen werden. Zu den Symptomen gehört eine starke Deformation der Zehen. Der große Zeh liegt hierbei seitlich und neigt sich deutlich zur Außenseite des Körpers. Nicht unübliche sind auch kleine Zehen die sich über andere legen und häufig dazu führen die nackten Füße lieber verstecken zu möchten. Fußschmerzen sowie starke Schwellungen des Grundgelenks machen auch die Wahl der Schuhe im Laufe der Zeit schwierig.
Gründe für Schmerzen im Mittelfuß
Liegen deine Fußschmerzen nicht im Bereich der Zehen liegt die Ursache recht häufig im mittleren Fußbereich. Welche Beschwerden dort den Spann oder Ballen betreffen können erfährst du jetzt.
Metatarsalgie
Die Metatarsalgie beschreibt alle Fußschmerzen, die direkt mit Deformationen der Mittelfußköpfe in Zusammenhang stehen. Die Ursache strahlt oft von den Zehen aus und besteht zum Beispiel aus Hammerzehen oder auch einem Hallux valgus. Bei der Behandlung dieser Deformationen ist es daher sehr wichtig sich nicht zu stark auf die Zehen zu konzentrieren, sondern auch den mittleren Fußbereich mit in die Therapie einzubinden.
Hohlfuß
Liegt eine Hohlfuß vor, ist das Längsgewölbe im mittleren Fußbereich stark erhöht im Vergleich zum restlichen Fuß. Dadurch treten die Betroffenen niemals mit dem gesamten Fuß auf. Der Druck verteilt sich aufgrund dieses Mangels sehr ungleichmäßig, was wiederum dazu führt, dass Fußschmerzen beim Gehen sowie Schwellungen entstehen.
Plattfuß
Beim Plattfuß ist das Längsgewölbe im mittleren Fußbereich dagegen zu niedrig. Als Betroffener bemerkst Du häufig zuerst eine Veränderung des Gangs. Danach folgen Beschwerden und Schmerzen an der Sohle der Füße. Von unten ist das Fußgewölbe quasi durchgetreten, wodurch eine dauerhafte Deformation entsteht.
Knick-Senkfuß
Der Knick-Senkfuß besteht aus einer Kombination aus einer X-Fehlstellung der Hacke sowie dem innen zu flachen Fußgewölbe. Am Innenknöchel erkennst du bei dieser Veränderung des Fußes oft die ersten Schwellungen und Fußschmerzen. Tritt der Knick-Senkfuß bei Kindern auf, ist dies häufig in der ersten Phase des Laufens und gleicht sich später aus, sobald der Gang sicherer wird.
Spreizfuß
Beim Spreizfuß sind sowohl die Mittelfußknochen des großen als auch des kleinen Zehs nach außen gebeugt. Dadurch ist der Fuß an dieser Stelle sehr breit, was auch die Suche nach Schuhen im Laufe der Jahre erschwert. Zudem ist das Quergewölbe abgesenkt, wodurch der Fuß auch äußerlich auf den ersten Blick als deformiert zu erkennen ist.
Typische Gründe für Fersenschmerzen

Treten plötzliche Fußschmerzen im hinteren Bereich deines Fußes auf, liegt die Ursache oftmals in der Hacke. In diesem kleinen Bereich des Fußes können gleich mehrere Erkrankungen auftreten, die mit großen Schmerzen bei jedem Schritt verbunden sind. Hierzu gehören unter anderem:
Fersensporn
Der Fersensporn ist von außen nicht zu erkennen, da es sich um eine knöcherne Wucherung direkt am Fersenbein handelt. Diese wird zum Beispiel durch wiederholten zu starken Druck auf die Sehne gebildet. Als Betroffener bemerkst du den Fersensporn beim Laufen als einen Fremdkörper, der sich anfühlt wie auf einen Nagel getreten zu sein. Fußschmerzen nach dem Aufstehen zu verspüren ist bei dieser Wucherung des Knochens ebenfalls normal.
Haglundferse
Die Haglundferse beschreibt einen knöchernen Höcker auf dem Fersenbein. Diese führt beim Tragen von Schuhen oft zu Problemen und Reibung auf diesen unerwünschten Knochen. Druckstellen lassen sich speziell beim Einlaufen von Schuhen nicht immer vermeiden.
Achillessehne
Beschwerden an der Achillessehne gehören zu den inneren Fußschmerzen und sind mit bloßem Augen nicht durch eine Verformung gekennzeichnet. Durch Überlastung können Ablagerungen auf der Achillessehne entstehen, die in der Folgen zu Schmerzen führen, die entweder dauerhaft auftreten oder sich bei Belastung des betroffenen Fußes deutlich zeigen. Kommt eine Entzündung hinzu, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen und dir von diesem bei der Ursachenforschung helfen zu lassen.
Einige wiederkehrende Ursachen für Fußschmerzen beim Laufen
Viele der zuvor beschriebenen Deformationen der Füße sind weder altersabhängig noch von den Eltern vererbt. Es ist daher möglich dich im Alltag mit ein paar einfachen Regeln vor quälenden Fußschmerzen zu schützen. An dieser Stelle findest du einige der Ursachen, die Auslöser für Schmerzen sein können.
Überlastung
Eine häufige Ursache für schmerzhafte Erkrankungen der Füße zeigt sich in einer Überlastung der Füße. Diese Beschwerden treten überdurchschnittlich oft bei professionellen Sportlern von Langstreckenläufern bis zu Fußballern auf. Sehr extreme Formen von Deformationen zeigen sich auch bei Balletttänzern, welche für ihre Kunst bereit sind auch Opfer zu bringen. Professionelle Sportler haben dagegen den Vorteil unter dauerhafter ärztlicher Kontrolle zu stehen. Die ersten Veränderungen und Schmerzen in den Füßen werden daher früh erkannt und können entsprechend schnell behandelt werden. Freizeitsportler erkennen die Anzeichen weit weniger früh und warten daher mitunter zu lange, um einen Arzt aufzusuchen und die Deformationen rechtzeitig zu stoppen.
Einseitige Bewegungsabläufe
Die tägliche Bewegung ist ein wichtiger Faktor, um der Ursache für deine Fußschmerzen auf die Spur zu kommen. Sowohl zu langes Stehen als auch Sitzen schaden den Füßen dauerhaft. Füße wissen tatsächlich etwas Abwechslung über den Tag verteilt sehr zu schätzen. Verschiedene Untergründe oder öfter barfuß zu laufen sind für deine Füße eine wertvolle Hilfe für den Schutz vor schmerzhaften Erkrankungen.
Entzündungen und Erkrankungen
Manchmal ist bereits ein falscher Tritt ausreichend, um sich eine Verletzung am Fuß zuzufügen. Diese Schmerzen sind zwar unangenehm und können wie bei einem Bruch des Fußes für Wochen oder Monate einschränkend wirken, dennoch ist hier zeitnah eine Besserung zu erwarten. Anders verhält es sich bei Erkrankungen wie Arthrose oder Gelenkrheuma. Diese Erkrankungen machen es über Jahre erforderlich Therapien und Schmerzmittel in Anspruch zu nehmen, um die Lebensqualität zu erhöhen. Einige Erkrankungen wie Diabetes erfordern zudem einen sehr vorsichtigen Umgang mit den Füßen, damit sich keine offenen Wunden bilden.
Falsches Schuhwerk
Zu kleine oder große sowie zu enges Schuhwerk kann in jedem Alter die Entstehung von Verformungen an den Füßen begünstigen. Schuhe dürfen die Füße nicht quetschen und müssen diesen über Stunden einen ausreichenden Halt bieten. Zu diesem Zweck sollte der Schuh so passend wie möglich zur Länge und Breite der Füße ausgewählt werden. Mit dieser Entscheidung beugst du sowohl Hammerzehen als auch dem Hallux valgus vor. Bist du beruflich meistens in High Heels unterwegs, solltest du privat in Zukunft flache Schuhe bevorzugen, um deinen Füßen eine dringend benötigte Erholungspause zu gönnen. Gab es Schuhe nur noch eine Nummer größer, kannst du den frei bleibenden Raum der Zehen zum Beispiel mit Watte auspolstern, damit deine Füße über einen besseren Halt verfügen.
Anzeichen, bei denen du einen Arzt aufsuchen solltest

Fußschmerzen nach langen Wanderungen oder auch einer mehrstündigen Shoppingtour sind durchaus normal und noch kein Grund zur Beunruhigung. Dennoch sind Schmerzen immer ein Warnsignal des Körpers, welches du nicht ignorieren solltest. Zu einigen der Anzeichen, die den Besuch eines Arztes erforderlich machen gehören:
- starke Schwellungen
- eiternde und offene Wunden
- Schmerzen, die es unmöglich machen zu laufen sowie
- überdurchschnittlich lang anhaltende Schmerzen.
Schwellungen und Verformungen, die keine direkte Ursache, wie zum Beispiel das Tragen neuer Schuhe oder das Umknicken haben, sollten immer von einem Arzt untersucht werden. Das gleicht gilt auch für entzündete Wunden. Manchmal kann eine Entzündung erst durch einen Bluttest beim Arzt festgestellt werden. Je früher diese Ursache für Fußschmerzen beseitigt wird, umso leichter fällt es dir wieder auf die Beine zu kommen.
Verschiedene Arten eine Diagnose zu stellen
Dein Hausarzt hat unterschiedliche Möglichkeiten die Ursache deiner Schmerzen zu ermitteln. Um Entzündungen zu erkennen wird dir oft zuerst etwas Blut abgenommen, um die Entzündungswerte zu messen. Zudem stellt dir der Arzt Fragen zu deinem Beruf oder der sportlichen Freizeitgestaltung, um die Belastungen, denen deine Füße ausgesetzt sind, besser abzuschätzen. Weiterhin wird nach Vorerkrankungen wie Rheuma oder auch Osteoporose geschaut, welche sich ebenfalls auf die Füße negativ auswirken können.
Zudem führt der Arzt Bewegungstests durch, um zu sehen, wie du den Fuß belastest beim Laufen oder ob Flüssigkeitsansammlungen vorhanden sind. Bei starken oder lang anhaltenden Schmerzen sind auch Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen nicht unüblich. In einigen Fällen kann auch eine Kernspintomografie in Auftrag gegeben werden, um der Ursache deiner Beschwerden zweifelsfrei auf den Grund zu gehen und eine Diagnose zu stellen.
Therapiemöglichkeiten für schmerzende Füße
„Was tun bei Fußschmerzen?“ ist eine Frage, auf die es selten nur eine Antwort gibt.
Stattdessen gibt es verschiedene Möglichkeiten die Schmerzen aus deinem Alltag zu verbannen. Hier findest du drei verschiedene Optionen.
Übungen
Stammen die Fußschmerzen in erster Linie durch die einseitige Bewegung im Alltag, hast du mit Massagen der Füße und Gymnastik die Möglichkeit diesen Mangel auszugleichen. Eine der besten Therapien ist es so viel wie möglich barfuß zu laufen. Das gilt nicht nur für die Wohnung, sondern auch die Gartenarbeit oder den Weg zum Briefkasten durch den Hausflur. Das Laufen auf Untergründen mit unterschiedlicher Beschaffenheit trainiert die Füße wieder und entzieht vielen Deformationen die Grundlage.
Ärztliche Therapien
Ärzte haben in den letzten Jahren verschiedene Wege gefunden, um Patienten mit schmerzenden Füßen den Alltag zu erleichtern. Hierzu gehört auch das Eingipsen der Füße. Dies wird hauptsächlich angewandt, wenn nur ein Fuß betroffen ist. Das Eingipsen schenkt dem Fuß Ruhe und hilft Probleme ausheilen zu lassen. Bei sehr starken Schmerzen ist auch die Gabe von Schmerzmitteln oder Spritzen denkbar. In einigen Fällen wird auch Physiotherapie empfohlen, um die Bänder- und Sehnen zu stärken und Verletzungen mit professioneller Hilfe zu überwinden.
Operationen
Sind die Fußschmerzen so stark, dass ein normales Leben oder auch das Tragen von Schuhen unmöglich geworden ist, besteht auch die Möglichkeit einer Operation. Hierbei wird die Deformation korrigiert und die Füße sind auch optisch wieder ansprechender. Ob das Erfordernis einer Operation vorliegt, kann nur ein Arzt bestimmen. Möchtest du den Eingriff aus rein kosmetischen Gründen kann die Kostenübernahme von der Krankenkasse abgelehnt werden. Es ist daher wichtig mit deinem behandelnden Arzt die vorhandenen Optionen genau abzuklären.
Meine Oma möchte gerne ihren Hallux Valgus operieren lassen. Da ist es hilfreich zu erfahren, dass der Grund dafür oft das Tragen von hohen Schuhen ist. Ich hoffe, dass sie für die OP einen kompetenten Facharzt findet.