Kennst du den Spruch: „Mir kommt die Galle hoch?“ Dieses Sprichwort deutet es schon an, dass Gallenschmerzen auch durch Stress und innere Anspannung oder Unruhe ausgelöst werden.

Außerdem ist es aber häufig auch so, dass die Ernährung für deine Gallenschmerzen mit verantwortlich ist. Fettes Essen, Kaffee und Alkohol sind imstande eine Gallenkolik hervorzurufen. Bei Gallenschmerzen mit unklaren Ursachen kann eine Ernährungsumstellung bereits eine erste hilfreiche Maßnahme zur Verbesserung der Beschwerden sein. Völlig fettfreies Essen wird allerdings weniger empfohlen, weil dann der Gallensaft in der Gallenblase zu selten zum Einsatz kommt. Dadurch sammelt sich die Flüssigkeit in der Gallenblase, wodurch sich das Risiko für Gallensteine erhöht. Eine Fastenkur oder eine radikale Diät kann daher noch schneller zu einem Steinleiden führen.

Wie äußern sich Gallenschmerzen? Schmerzen im Oberbauch, ein häufiges Völlegefühl und auch Übelkeit können zu starken Einschränkungen im alltäglichen Leben der Betroffenen führen. Patienten empfinden deswegen die Auswirkungen von Gallenschmerzen als unangenehm und belastend. Neben immer wieder auftretendem Bauchschmerzen rund um die Leber kommt es auch zur Verstopfung und Blähungen. Ein plötzlich auftretender Schmerz, der in der Gegend der Gallenblase auftritt, wird auch als „Gallenkolik“ bezeichnet. Diese Schmerzen sind vielfach auf einen Rückstau der Gallenflüssigkeit durch die Gallensteine zurückzuführen. Bei akuten Symptomen sind in der Regel krampflösende und schmerzlindernde Medikamente die erste Wahl zur Soforthilfe bei Gallenschmerzen. Du kannst dir auch eine Wärmeflasche auf den Bauch legen. Die Wärme hilft dir beim Entspannen. Des Weiteren sollst du deinen Lebensstil ändern und das Rauchen und den Alkohohlkonsum einschränken oder besser ganz weglassen. Gut gewürzte Speisen mit Ingwer und Kurkuma sind ebenfalls empfehlenswert. Denn sie regen den Gallenfluss an und es kommt dadurch zu einer besseren Verdauung.

Worauf ist bei Gallenschmerzen zu achten?

Krampfartige Schmerzen im Oberbauch sind meistens Gallenschmerzen.

Auch die Nahrungsmittel die du zu dir nimmst, sind neben (eventuellen) psychischen Belastungen häufig für Gallenschmerzen verantwortlich. Daher ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass auf deinem Speiseplan ausgewogene und ballaststoffreiche Produkte zu finden sind. Du sollst pro Mahlzeit nur so viel essen, dass du dich auch weiterhin beweglich fühlst. Tierische Fette werden reduziert. Statt Fleisch sollten mehr Fisch, Gemüse und Volkornprodukte auf den Tisch kommen. Es werden nur erstklassige Pflanzenöle verwendet. Außerdem sollst du nicht zu viele hartgekochte Eier auf einmal essen. Sie sind schwer verdaulich und sie könnten eventuell eine Kolik auslösen. Eihaltige Gerichte (Omelette oder Kaiserschmarren) in kleinen Portionen genossen, werden im Allgemeinen zu keinen Beschwerden führen. Bei blähenden Lebensmitteln wie etwa Kohl, Zwiebeln, Knoblauch und Hülsenfrüchten musst du auch eher vorsichtig sein. Halte dich bei deinem Speiseplan an Lebensmittel die du gut verträgst!

Da auch langanhaltender Stress für Gallenschmerzen verantwortlich ist, solltest du dich fragen, was dich dauernd so aus der Ruhe bringt. Wer oder was ist in deinem Privat- oder Berufsleben dafür verantwortlich, dass du am liebsten Gift und Galle spucken möchtest? Verschiedene Techniken wie zum Beispiel Yoga und Atemübungen können dir helfen dich wieder auf dich selbst zu besinnen, um deine eigenen Balance zu finden. Um tieferliegende Konflikte verarbeiten zu können ist eventuell eine psychotherapeutische Behandlung notwendig.

Wann mit Gallenschmerzen den Arzt aufsuchen?

Was tun bei Gallenschmerzen? Sollten die Schmerzen nach dem Essen auftreten, dann musst du deinen Speiseplan umstellen. Bei Stress kannst du dir Entspannungsübungen aneignen und (wenn möglich) deinen Lebensstil ändern. Sollten sich bei dir krampfartige Schmerzen im Oberbauch einstellen oder wenn die Gallenkolik länger als fünf Stunden anhält, musst du deinen Hausarzt aufsuchen. Bei einem Patienten/Arzt Gespräch wird dich der Mediziner fragen, wie lange du schon an den Schmerzen zu leiden hast. Er wird dir ebenso Fragen zu deinen Ernährungsgewohnheiten oder zu eventuellen Vorerkrankungen stellen. Dein Arzt will wahrscheinlich von dir wissen, an welchen Körperstellen die Schmerzen auftreten. Auch die Art der Beschwerden sollst du beschreiben können (ziehend, stechend).

Ursachen

Für deine Gallenschmerzen kann es verschiedene Ursachen geben. Die Schmerzen können zum Beispiel auf eine Gelbsucht zurückzuführen sein. Auch eine Fehlbildung der Galle oder eine Entzündung zwischen Dickdarm und Gallenblase können für die Schmerzen verantwortlich sein. Bei plötzlich auftretenden Schmerzen im Oberbauch spricht man von einer Gallenkolik. Häufig sind Gallensteine die Hauptverursacher für die Gallenkolik. Sie bescheren dir die Schmerzen, indem sie den Gallengang blockieren. Je nach Größe der Gallensteine können diese Gallenschmerzen sehr heftig ausfallen. Ungefähr 15 Prozent der Menschen besitzen Gallensteine, aber nur bei einem Viertel der Bevölkerung kommt es auch zu den typischen Befindlichkeitsstörungen. Die Gallenkoliken gehen von einem vier bis fünf Zentimeter breitem Hohlorgan aus, das unterhalb der Leber liegt. Diese Gallenblase (Vesica biliaris) speichert die von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit und dickt sie um zirka das Zehnfache ein. Danach gelangt die Gallenflüssigkeit über das Gallengangsystem in den Zwölffingerdarm. Dort wird die Flüssigkeit zum Großteil für die Fettverdauung eingesetzt. Einige der Bestandteile verbinden sich mit den aufgespaltenen Nahrungsfetten zu Mizellen. Diese Mizellen sorgen für die Aufnahme von Fetten im Darm. Über die Gallenflüssigkeit wird zudem Ausscheidungsflüssigkeit abtransportiert. Am Ende des Dünndarms wird die Gallensäure aus dem Darm entfernt und zur Leber zurückgeführt. Von dort aus steht sie dem Kreislauf für die Fettverdauung erneuert zur Verfügung.

Wie erkennst du Gallenschmerzen?

Sobald sich die Gallenblase entzündet oder wenn sich Gallensteine gebildet haben, kann es zu teilweise heftigen Gallenbeschwerden kommen. Die Gallenblase verkrampft sich, sodass dich dumpfe, von Krämpfen begleitenden Schmerzen überfallen können. Häufig treten die Beschwerden auch wellenförmig und in Schüben auf, um danach wieder mit voller Härte zuzuschlagen. Meistens sind Gallensteine die Verursacher für eine Gallenkolik. Etwa 25 Prozent der Gallensteinträger werden von einer Gallenkolik heimgesucht. Neben Gallensteinen kann aber auch eine Gallenwegsdyskinesie (Entzündung der Gallenblase) für die Gallenkolik verantwortlich sein. Dabei ist die Beweglichkeit der Gallenblase oder der Gallenwege gestört, sodass es zu einer reduzierten Abgabe der Gallenflüssigkeit kommt. Ist die Funktion des Sphinkter Oddi (Muskel) gestört, gelangt zu wenig Galle in den Dünndarm. Auch deine Nahrung nimmt Einfluss auf deine Gallenbeschwerden. Auslöser für die Schmerzen sind häufig auch Stress und psychische Belastungen.

Diagnose

Wenn dir deine Galle Probleme bereitet, dann muss zuerst einmal festgestellt werden, worin die Ursache liegt. Halten die Schmerzen länger an, dann sollst du einen Arzt aufsuchen. Für eine konkrete Diagnose ist ein ausführliches Arzt/Patientengespräch wichtig. Während der Anamnese wird dir der Mediziner verschiedene Fragen stellen:

  • An welcher Körperstelle treten die Schmerzen auf?
  • Seit wann hast du Schmerzen?
  • Hast du die Beschwerden hauptsächlich nach dem Essen?
  • Sind die Schmerzen eher schneidend, drückend oder stechend?
  • Leidest du auch unter Übelkeit und Erbrechen?
  • Wie sieht dein täglicher Speiseplan aus?
  • Hast du Probleme mit dem Stuhlgang?
  • Hattest du schon früher einmal Probleme mit der Galle?

Nachdem diese Fragen geklärt sind, folgt die körperliche Untersuchung. Dabei tastet dir der Arzt den Bauch ab. Er kann dabei feststellen, ob die Milz oder die Leber vergrößert sind. Außerdem wird er auf Schwellungen im Baubereich achten. Häufig erfolgt auch eine Blutabnahme. Dein Blut gibt Auskunft, ob deine Galle entzündet ist. Dann zeigen sich Merkmale wie eine erhöhte Zahl an weißen Blutkörperchen. Bei Gallensteinen sind, um ein Beispiel zu nennen, die Werte von Bilirubin erhöht.

Murphy-Zeichen: Der Mediziner bittet dich tief einzuatmen und legt dabei seine Finger fest unter den rechten Rippenbogen. Wenn du dabei Schmerzen verspürst, kann das auf ein Gallensteinleiden hinweisen. Häufig wird der Arzt auch bildgebende Verfahren wie eine Sonografie oder eine Endoskopie anwenden. Möglicherweise wird er die Galle auch mithilfe des Ultraschalls untersuchen. Mit der Abdomensonografie geht er einer Gallenkolik auf den Grund. Bei dieser Untersuchungs-Methode lassen sich sowohl Gallensteine erkennen als auch Veränderungen an der Gallenblase feststellen. Bei der Endoskopie wiederum lassen sich Verengungen des Gallengangs (infolge von Gallensteinen) gut wahrnehmen. Mit dem schlauchförmigen Endoskop kann der Arzt auch medizinische Instrumente zum Entfernen der Gallensteine einführen.

Behandlung

Was hilft bei Gallenschmerzen? Die Therapie hängt immer von der Ursache der Schmerzen ab. Um die heftigsten Schmerzen zu lindern ist eine Wärmflasche eine schnelle Methode, um die verkrampfte Muskulatur zu entspannen. Auch mit einem warmen Bauchwickel lassen sich deine Bauchmuskeln lockern. Schmerzhafte Gallenschmerzen lindern Ärzte als erste Maßnahme häufig mit krampflösenden Medikamenten. Liegt die Ursache an einer Entzündung der Gallenblase oder der Gallengänge werden häufig Antibiotika verabreicht. Hast du bisher recht fettreich gegessen und standen eher schwer verdauliche Speisen auf dem Tisch, dann ist es ratsam, dass du deinen Speiseplan umstellst. Du sollst dich in Zukunft fettarm, aber nicht komplett fettfrei ernähren. Steig von den schwer verdaulichen tierischen Fetten auf leichter verdauliche pflanzliche Fette um. Speise außerdem in Zukunft nicht zu üppig.

Den Gallenbeschwerden effektiv vorbeugen

Bei langanhaltenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Eine Hilfe bei Gallenschmerzen ist meist eine ausgewogene und gesunde Lebensweise.

Statt zu fetten Speisen sollst du besser zu frischem Obst und Gemüse greifen. Bei Kohl, Sauerkraut und Hülsenfrüchten ist es ratsam, dass du lieber nicht zu kräftig zulangst. Verwende hochwertiges Oliven- und Rapsöl für deine Salate und zum Brutzeln deiner Gerichte. Mageres Fleisch von Hähnchen oder Kaninchen wirst du besser vertragen als einen fetten Schweinebraten mit Tiroler-Knödeln. Zudem sollte auf deinem Speiseplan häufig fettarmer Fisch wie Zander, Scholle oder Rotbarsch zu finden sein. Auch magerer Schinken und fettarmes Rindfleisch (wie Tafelspitz) ist erlaubt. Entscheide dich außerdem eher für fettarme Milchprodukte und Desserts. Verteile mehrere Mahlzeiten über den Tag, sie werden deiner Galle garantiert weniger Probleme bereiten als ein üppiges Dinner am Abend.

Wie bereits angeführt kann auch langanhaltender Stress zu Gallenbeschwerden führen.

TIPP: Eigne dir daher eine Entspannungstechnik (Yoga, Atemübungen) an, die du am besten täglich anwendest. Neben einem entspannten Lebensstil profitieren deine Galle und dein ganzer Körper auch von ausreichender Bewegung, am besten in frischer Luft.

Hausmittel bei Gallenschmerzen

Damit die Ursachen der Gallenschmerzen sicher erkannt werden, sollst du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine Gallenblasenentzündung oder einen Gallenstau musst du schulmedizinisch behandeln lassen. Nach einem Arzt/Patientengespräch und einer körperlichen Untersuchung kann der Mediziner die Ursachen für deine Gallenschmerzen herausfinden. Vielleicht greift er auch noch auf bildgebende Verfahren und Labortests zurück um deinen Beschwerden auf den Grund zu gehen. Wird eine Gallenerkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt kann es zu schwerwiegenden Komplikationen kommen.

Außerhalb des Akutstadiums können möglicherweise auch pflanzliche Wirkstoffe (unterstützend) eingesetzt werden, um die Gallenbeschwerden zu lindern.

Gerade funktionelle Störungen der Gallenwege und Gallenwege lassen sich mithilfe von Mitteln aus der Naturheilkunde mildern. Dazu gehören zum Beispiel die Schüssler Salze Nr. 7 und Nr. 10 als unterstützende Mittel für Leber und Galle.

  • Artischockenblätter: Ihr Gemisch aus Bitterstoffen wirkt krampflindernd und galletreibend. Nach fettreichen Mahlzeiten erleichtern Kapseln und Dragees die Verdauung.
  • Löwenzahn: Dieses Gewächs hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Die Löwenzahnwurzeln und das Löwenzahnkraut enthalten Bitterstoffe mit galletreibenden und entwässernden Eigenschaften.
  • Schafgabe: In den Blüten und in den ätherischen Ölen stecken galletreibende und krampflösende Wirkstoffe.
  • Kamille: Der Kamillentee wirkt wohltuend bei einer Reizgallenblase.
  • Wermut: Dabei handelt es sich um eine seit der Antike bekannte Heilpflanze. Nach einem üppigen Gelage wurde damals dem Wermutwein kräftig zugesprochen. Heutzutage greifst du eher zu (bis zu drei Tassen pro Tag) galletreibendem und verdauungsanregenden Wermuttee.

Außerdem haben Pfefferminzblätter eine krampfmildernde Wirkung und können (eingenommen) eventuell leichte Gallenkoliken lösen. Auch ein warmer Essigwickel bewährt sich bei Bauchschmerzen.

Folgende Heilkräuter können eventuell auch Gallenbeschwerden mildern:

  • Bärentraube
  • Ringelblume
  • Curcuma
  • Mariendistel
  • Flohsamen
  • Bockhornklee
  • Melisse
  • Baldrian
  • Hopfen
  • Lavendel

Diese Pflanzen und Kräuter aus der Naturheilkunde können beim Krankheitsbild von Gallenbeschwerden nach einer Diagnose und Absprache mit einem Arzt angewandt werden. Sie können die fachmedizinische Behandlung durch einen Mediziner nicht ersetzen.

Empfehlungen

Kommentar hinterlassen

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert