Bei dieser Thematik ist es vorab sehr wichtig, noch einmal das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jede Person Hämorrhoiden hat. Was sind Hämorrhoiden? Es handelt sich letztendlich um nichts anderes als ein gut durchblutetes Gefäßpolster am Ende des Enddarms, welches als Hauptaufgabe die Schließung des Afters hat.

Zum Problem und somit zu einem Krankheitsbild kommt es erst dann, wenn sie sich vergrößern und verschiedene Probleme und Unannehmlichkeiten nach sich ziehen. Um hier besser informiert zu sein und immer auch einen Einblick zu haben, wo die Probleme herkommen, wie sie sich äußern und was dagegen getan werden kann, folgen die nächsten Kapitel als attraktive Hilfestellung rund um dieses Thema.

Symptome

Das erste Anzeichen für innere Hämorrhoiden oder auch äußere Hämorrhoiden ist meistens der Moment, wo man Blut in seinem Stuhl findet. Um es von anderen Krankheitsbildern abgrenzen zu können, handelt es sich hier um hellrotes Blut, was gleichzeitig darauf hinweist, dass es sich um Blut aus den arteriellen Gefäßen handelt. Dunkelrotes Blut würde dagegen den Venen zugeordnet werden, was dann eher auf Probleme mit dem Darm hindeutet. Die Blutung als frühzeitige Form für die Hämorrhoiden Symptome wird oft nach dem Stuhlgang vorangetrieben, weil es vor allem durch das Pressen beim Stuhlgang zu einer Ansammlung von Blut in den entsprechenden Gefäßen kommt. Erkennbar wird es auf dem Stuhl, in die Toilette tropfend oder auf dem verwendeten Toilettenpapier. Zunächst sind die Blutungen sehr schwach, was sich aber bei einem Fortschritt des Krankheitsbildes schnell ändern kann und den Besuch bei einem Arzt dringend erforderlich macht.

Bei einem Fortschreiten der Erkrankung gesellen sich zu den Blutungen weitere Symptome hinzu. So kommt es vermehrt zu einem Brennen oder zu einem Juckreiz am After und nicht selten reden die betroffenen Personen von wunder Haut, Nässen, einem Fremdkörpergefühl oder auch deutlich erkennbaren Vorwölbungen. Zudem kommt es im weiteren Verlauf der Erkrankung auch zu erhöhten Schmerzen.

Auch wenn es nicht zu den typischen Symptomen gehört, treten oft auch Durchfall und schleimige Absonderungen aus dem Darm auf, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass der After nicht mehr vollends geschlossen kann, was eigentlich ihre Aufgabe wäre.

Ursachen

Sowohl innere aus auch äußere Hämorrhoiden können Beschwerden verursachen.

Bei der Überlegung über die Gründe für die Erkrankung ist wichtig zu wissen, dass es sich bei ihnen um einen erweiterten Zustand der arteriellen Gefäße im so genannten Hämorrhoidalpolster handelt. Es stellt sich also die Frage, wie es zu dieser Erweiterung der Gefäße im Bereich des Enddarms kommt und dabei gibt es verschiedene Theorien. Häufig ist diese Entwicklung auf ein zu starkes Pressen im Rahmen des Stuhlgangs zurückzuführen und hier sind vor allem die Menschen mit einer chronischen Verstopfung betroffen, die auch als Obstipation bezeichnet wird. Eine solche Verstopfung kann häufig dadurch entstehen, dass ein gewisser Bewegungsmangel besteht, die Ernährung zu wenig Ballaststoffe enthält oder zu wenig getrunken wird. Eine chronische Verstopfung kann immer häufiger auch bei Kindern zu diesen Problemen führen, auch wenn dieser Fall sehr viel seltener auftritt als bei Erwachsenen. Einen ähnlich starken Druck wie dieses beim Stuhlgang zu beobachtende Pressen bewirkt das Heben oder Tragen zu schwerer Sachen, sodass auch das Hämorrhoidalleiden in Gang setzen kann. Ein entgegengesetzter Fall zur Verstopfung ist der Durchfall. Hier kommt es nicht zum zu starken Pressen, sondern das empfindliche Verschlusssystem für den After wird aufgrund des flüssigen Stuhls weit weniger belastet, wodurch es auch weniger trainiert wird, was die Erweiterung der Arterien und somit die Bildung von Hämorrhoiden zur Folge hat. Wenn aufgrund einer Schwangerschaft, eines Übergewichts oder einer Tätigkeit, in der vermehrt gesessen wird, ein Blutabfluss aus einem Schwellkörper erfolgt, fördert dies ebenfalls die schmerzhafte Problematik der Hämorrhoiden, welche zudem auch auf eine eventuell vorhandene angeborene Schwäche an den Blutgefäßwänden zurückgeführt werden kann. Dabei wird im Laufe der Zeit die Elastizität der Gefäßwände geringer, was dann zu entsprechenden Problemen führt.

Diagnose

Wie bei den meisten Erkrankungen ist es auch bei den Hämorrhoiden wichtig, diese möglichst bald zu erkennen, um dann möglichst schnelle eine wirkungsvolle Therapie starten lassen zu können. Bei den auftretenden und erkannten Anzeichen sollte der Arzt schnellstmöglich um Rat und eine Diagnose gebeten werden, um andere Krankheitsbilder wie Herpes, Pilzinfektionen, Ekzeme, Perianalthrombose und vor allem auch Darmkrebs ausschließen zu können. Im Rahmen einer so genannten Anamnese wird der Arzt durch ein ausführliches Gespräch mit zielführenden Fragen die persönliche Krankengeschichte erstellen, um entsprechende Diagnosen treffen zu können. Wichtig sind dabei Aussagen zu der schon bestehenden Dauer der Probleme, zu eventuell im Stuhlgang entdeckten Blut oder auch weitergehendenSymptomen wie ein schmerzendes Gefühloder der Juckreiz am After. Auch die Frage nach bestehender Verstopfung, Informationen über die Nahrung und speziell der Zunahme von Obst und Gemüse gehören zu den wichtigen Daten, die der Arzt bei der Diagnose erhebt. Zusätzlich fragt er auch nach der beruflichen Tätigkeit, um vor allem bei einer sitzenden Tätigkeit ein erhöhtes Potenzial für diese Erkrankung erkennen zu können.

Um neben diesen theoretischen Informationen noch mehr in Erfahrung zu bringen, sind die folgenden Untersuchungen von großer Bedeutung. Das Abtasten von Analkanal und Afterbereich mit dem Finger verschafft dem Arzt ein Bild von den dortigen Schließmuskeln und von der Analschleimhaut. Hier kann meistens schon oft die Diagnose zweifellos gestellt werden. Es kann aber auch immer zu einer Überweisung an den Spezialisten wie in etwa den Proktologen erfolgen. Dort werden die Untersuchungen eventuell auf eine auch als Proktoskopie bezeichnete Analkanalspiegelung oder die auch Rektoskopie genannte Enddarmspiegelung ausgeweitet werden, um die Informationen zu optimieren. Eine an einem kleinen Rohr befindliche Kamera macht dabei optische Aufnahmen innerhalb des Enddarms. Außerdem kann es auch zu einer Spiegelung des Dickdarms kommen, wo dann von der Koloskopie gesprochen wird.

Behandlung

Wurden Hämorrhoiden diagnostiziert, wird die Frage „Was hilft gegen Hämorrhoiden?“ laut und dann ist die folgende Therapie von großer Bedeutung, um das Krankheitsbild abzustellen und sich nicht weiter entwickeln zu lassen. Um die Therapie optimal ausrichten zu können, wird beim Hämorrhoidalleiden in vier verschiedene Schweregrade unterteilt.

  • Nicht tastbare und nur durch eine Analkanalspiegelung erkennbare Hämorrhoiden bilden mit dem Grad 1 die mildeste und gleichzeitig am häufigsten vorkommende Art.
  • Beim Grad 2 erkennt man schon das nach außen Wölben der Hämorrhoiden beim Pressen sowie das anschließende selbstständige Zurückfahren in den Analkanal.
  • Der Grad 3 unterscheidest sich vom zweiten Grad darin, dass die Hämorrhoiden aktiv wieder mit dem Finger zurückgeschoben werden müssen.
  • Die Hämorrhoiden im Grad 4 befinden sich ständig außen am After und lassen sich erst überhaupt nicht zurückschieben, während es oft auch zusätzlich noch zu einem Herausragen der Analschleimhaut kommt.

Was tun bei Hämorrhoiden? Der Schweregrad ist entscheidend für die Überlegung, wie man die Hämorrhoiden behandeln kann und anhand der gewählten Therapie entscheidet sich auch die Hinzunahme der entsprechenden Spezialisten, bei denen es sich je nach Vorgehensweise um Proktologen, Chirurgen oder auch Gastroenterologe handeln kann.

Zunächst sollte auf jeden Fall auf eine gesunde Ernährung und einen regelmäßigen Stuhlgang geachtet werden. Je nach Schwere der Auswirkung können Salben den Schmerz lindern oder auch Operationen notwendig werden. Im Rahmen der schmerzlindernden Medikamente gibt es zum einen die entzündungshemmenden Medikamente wie Zinkpaste, Wundsalben oder auch eine pflanzliche Hämorrhoiden-Salbe und Hämorrhoiden-Zäpfchen. Entzündungen am After können zudem optimal durch kortisonhaltige Salben in Schach gehalten werden.

Auch Lokalanästhetika können gegen das Jucken oder gegen die anderen Beschwerden helfen. Hier werden häufig Benzocain, Cinchocain oder Lidocain für eine lokale Betäubung eingesetzt. Sowohl bei diesen Mitteln als auch bei Kortison ist darauf zu achten, dass die Anwendung nur nach Beratung durch den Arzt und auch nur vorübergehend erfolgt.

Richtige Vorgehensweisen der Hämorrhoiden an sich gibt es in Form der Verödung, Vereisung oder Abschnürung. Das Veröden erfolgt in der Regel bei Grad 1 durch das Spritzen von entsprechenden Mitteln wie Zinkchlorid, die den Blutfluss aufhalten, damit sich das Gewebe verkleinern und verfestigen kann. Auch Infrarotlicht kann für die Verödung verwendet werden., was aber als nicht so erfolgreich gilt wie auch das Vereisen durch Mittel wie Lachgas oder Stickstoff. Effektiver ist das Abbinden, bei dem die Blutzufuhr gestoppt wird, um für ein Absterben des Gewebes zu sorgen. Helfen diese Schritte nicht, werden Operationen zum Hämorrhoiden entfernen notwendig, bei denen die Hämorrhoiden dann komplett herausgeschnitten werden. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. So wird zwischen der Hämorrhoiden OP mit Skalpell, Schere oder Laser unterschieden und auch beim Zunähen oder Offenlassen der Wunde gibt es Unterschiede. Innovationen wie die Stapler-Operation sorgen für neue Möglichkeiten, die schonender und weniger schmerzhaft sind. In jedem Fall ist immer der Rat entsprechender Spezialisten einzuholen, um sich auch über die Risiken zu informieren.

Hausmittel

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann förderlich sein.

Im diesem Bereich spielt vor allem der Vorsatz eine wichtige Rolle, dass eine ballaststoffreiche Ernährung sehr wichtig ist. Hier sollte dann Wert auf Vollkornprodukte, Obst mit Schale, Hülsenfrüchte und Gemüse gelegt werden. Auch Weizenkleie, indischer Floh- oder Leinsamen wirken effektiv und das vor allem dann, wenn der nächste wichtige Faktor berücksichtigt wird. Viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen ist sehr bedeutend, weil dadurch auch das im Darm notwendige Quellen der Ballaststoffe gefördert wird. Da Abführmittel eher vermieden werden sollten, gelten hier vor allem Sauerkraut oder Trockenfrüchte als optimale natürliche Alternative. Sitzbäder mit Gerbstoffen sind zudem wohltuend und entzündungshemmend. Um Probleme beim Sitzen zu vermeiden, bietet auch das Hämorrhoiden-Kissen eine große Hilfe. Der aufblasbare Ring belastet nur die nicht betroffenen Regionen und verringert die akuten Beschwerden.

Hämorrhoiden vorbeugen

Um sich erst gar nicht mit den Problemen der Hämorrhoiden befassen zu müssen, bietet sich eine gute Vorbeugung an.

Zu aller erst sollte dabei Wert gelegt werden auf eine ballaststoffreiche Ernährung, wo vor allem Müsli, Vollkornprodukte, Weizenkleie Haferflocken sowie Obst und Gemüse eine große Rolle spielen.

Gerade beim Obst sollte dann darauf geachtet werden, dieses mit der Schale zu verzehren. Zudem ist es sehr wichtig, am Tag mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, wobei besonders Wasser oder ungesüßter Tee empfohlen werden. Abgesehen von der sowieso großen Bedeutung des Trinkens, wird hier das Quellen der Ballaststoffe im Darm zusätzlich gefördert. Verstopfung sollte auf jeden Fall vermieden werden, sodass auch hier Wert auf die richtige Ernährung gelegt werden sollte. Der Verzicht auf Schokolade, Weißbrot, weißen Reis und auch auf Nudeln oder schwarzen Tee kann dabei wahre Wunder wirken. Bewegung ist immer wichtig und gerade bei einem vorhandenen Übergewicht sollte auch versucht werden, dieses zu reduzieren. Ausreichende und eine möglichst regelmäßige Zeit für den Stuhlgang und nicht zu starkes Drücken vermeiden solche Probleme. Abführmittel sollten allerdings niemals ohne einen Austausch mit dem Arzt zu sich genommen werden.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Diese Erkrankung gilt vor allem auch während der Schwangerschaft als Risikofaktor und kommen demzufolge auch bei ungefähr der Hälfte aller schwangeren Frauen vor. Von der Intensität handelt es sich dann aber in den allermeisten Fällen lediglich um die harmlosen Grade 1 oder 2, sodass die Auswirkungen sehr mild sind. Ein höheres Risiko besteht übrigens, wenn es nicht die erste Schwangerschaft ist, das Alter schon fortgeschritten ist oder im Vorfeld schon einmal derartige Beschwerden aufgetreten sind. Der steigende Druck durch das größer werdende Kind im Bauchraum drückt auch stärker auf die entsprechenden arteriellen Gefäße im Hämorrhoidalpolster, wodurch es auch zu einer Anstauung des dortigen Blutes kommt. Das Blut staut sich außerdem durch einen vermehrten Blutzufluss, der auch diverse bei der Schwangerschaft produzierte Hormone zurückzuführen ist. Der Druck des Kindes wirkt sich zudem auch auf den Darm aus, was wiederum zu einer Verstopfung führt, die schon als Ursache für Hämorrhoiden genannt wurde. Eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichend Bewegung und viel Flüssigkeit helfen gegen die Symptome und auch Salben oder Zäpfchen haben eine heilsame Wirkung. In der Regel bilden sich die Hämorrhoiden nach der Schwangerschaft schnell zurück, sodass nur in besonders starken Fällen eine Entfernung in Betracht gezogen werden sollte.

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