Oftmals sind Gründe für Halsschmerzen Infekte wie bei einer Erkältung oder einer Mandelentzündung. Manchmal gibt es aber auch ganz andere Ursachen wie eine Entzündung von der Speiseröhre oder das Verschlucken eines Fremdkörpers.
Um die Ursache für Schmerzen am Hals finden zu können, helfen Begleitsymptome wie Fieber oder Schluckbeschwerden.
Was tun gegen Halsschmerzen? Es gibt einige sinnvolle Möglichkeiten neben dem Aufsuchen eines Allgemeinarztes, Schmerzen am Hals zu behandeln. In unkomplizierten Fällen können ein Besuch in der Apotheke für freiverkäufliche Arzneimittel und manchmal sogar einfache Hausmittel eine deutliche Besserung der Beschwerden ermöglichen.
Damit du in Zukunft genau weißt, was die Ursachen für Schmerzen im Hals sind und wie diese behandelt werden können, informieren wir dich in diesem Artikel ausführlich darüber. Dadurch weißt du in Zukunft stets, was zu tun ist, wenn die unliebsamen Schmerzen im Hals sich wieder einstellen sollten.
Beschreibung der Halsschmerzen
Betroffene beschreiben Halsschmerzen häufig als brennende, stechende oder kratzende Schmerzen im Kehlkopfbereich oder im Rachen. Hinzukommen können Heiserkeit, Schmerzen beim Schlucken und ein Trockenheitsgefühl im Halsbereich. Ein Kloßgefühl kann ebenfalls auftreten. Oftmals lokalisieren die Patienten die Schmerzen tiefer im Hals.
Diese akuten Beschwerden sind in den meisten Fällen mit einer Entzündung von der Rachenschleimhaut durch Bakterien oder Viren verbunden. Oftmals ist die Schleimhaut dann sichtbar geschwollen und gerötet. Infektbedingt können ebenfalls die Lymphknoten, die von außen unter dem Unterkiefer seitlich tastbar sind, und die Mandeln geschwollen sein. In diesen Fällen bekämpft der Körper die Krankheitserreger.
Meist klingen infektbedingte Halsschmerzen in wenigen Tagen wieder von allein ab. Demnach gehören Halsschmerzen zu den häufigsten Beschwerden, wegen denen Betroffene einen Allgemeinarzt aufsuchen.
Ursachen

Für Halsschmerzen und Halsschmerzen beim Schlucken gibt es zahlreiche verschiedene Ursachen. Die wichtigsten Gründe für Schmerzen am Hals stellen wir dir nachfolgend vor.
Halsschmerzen aufgrund von Infekten
Für Schmerzen am Hals und eine Halsentzündung sind oftmals Bakterien und Viren verantwortlich.
- Bei Erkältungen und ebenso grippalen Infekten treten nahezu immer Schmerzen am Hals auf. Neben Fieber, Husten, Schnupfen und Müdigkeit treten auch Kopf- und Gliederschmerzen auf und tragen zum deutlichen Krankheitsgefühl bei.
- Schmerzen am Hals sind oftmals ebenso bei der Grippe (Influenza) ein merkliches Symptom.
- Man erkennt eine vorliegende Mandelentzündung (Tonsillitis) auf den oftmals stark schmerzenden und geschwollenen Mandeln als gelb-weißliche Beläge.
- Typischerweise löst eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) hohes Fieber, Schmerzen am Hals, Atemnot, Schluckbeschwerden, Blässe und beim Einatmen ein pfeifendes Geräusch aus.
- Bei der Diphtherie liegt auf den oberen Atemwegen eine ansteckende bakterielle Infektion vor.
- Das Pfeiffersche Drüsenfieber wird häufig verursacht durch das Eppstein-Barr-Virus und oftmals verläuft dieser Fieber harmlos. Den Erreger tragen viele Betroffene in sich, ohne krank zu werden. Als mögliche Symptome liegen meist grippeähnliche Beschwerden und häufig ebenfalls Schmerzen am Hals vor.
- Eine Schilddrüseninfektion wird auch oft durch Bakterien und Viren ausgelöst. Als ein Symptom können auch hier Schmerzen am Hals auftreten. Außerdem kommt es oft zu Schluckbeschwerden und bei der Schilddrüse liegt eine Druckempfindlichkeit vor. Mitunter sind für eine Schilddrüseninfektion aber keine Keime verantwortlich, sondern eine Autoimmunreaktion. In diesen Fällen können Schluckbeschwerden und Schmerzen am Hals auch fehlen.
Weitere Ursachen für Halsschmerzen
Wenn du gelegentlich oder ständig Halsschmerzen hast oder sich beim Schlucken Schmerzen einstellen, gibt es weitere mögliche Auslöser, die du nachfolgend einsehen kannst.
- Entzündungen der Speiseröhre, Luftröhre oder Bronchien: Diese Entzündungen können zu Schmerzen beim Schlucken oder zu Schmerzen hinter dem Brustbein oder im Hals führen.
- Fremdkörper in der Speiseröhre oder im Rachen: Diese Beschwerden können Schluckstörungen, Schmerzen, Entzündungen und Reizungen verursachen.
- Refluxkrankheit: Bei einer Refluxkrankheit fließt in die Speiseröhre saurer Mageninhalt zurück. Dieser Umstand kann bei dem Betroffenen Schmerzen beim Schlucken und Halsschmerzen verursachen. Bei einer Entzündung am Kehlkopf oder bei häufigem saurem Aufstoßen liegt oftmals eine Refluxkrankheit vor.
- Verbrühungen und Verätzungen von der Speiseröhre oder dem Rachen: Dieser Umstand kann ebenfalls Schluckbeschwerden und Schmerzen im Hals verursachen.
- Insektenstiche oder -bisse im Rachen: Diese können starke Schleimhautschwellungen und Schmerzen verursachen und das kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.
- Tumore: Sofern Kehlkopf-, Tonsillen-, Speiseröhren-, Rachen- oder Zungentumoren vorliegen, können diese schwerwiegenden Beschwerden besonders starke Schmerzen im Hals verursachen.
- Reizstoffe: Häufig entstehen chronische Halsbeschwerden wie Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Kloßgefühl oder ein trockenes Gefühl im Hals dadurch, dass wiederholt oder länger die Rachenschleimhaut schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist wie Nikotin, Chemikalien, Alkohol, Reizgase, Staub oder bestimmte Medikamente.
Halsschmerzen bei Kindern
Insbesondere Kinder leiden häufig an Halsschmerzen. Auslöser können eine einfache Erkältung oder Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln sein. Doch auch Mandelentzündungen und Scharlach kommen bei Kindern öfter vor als bei den Erwachsenen. Schwellung im Rachen, Schluckbeschwerden und Schmerzen im Hals können stärker anwachsen, sodass die Kleinen feste Nahrung kaum noch essen können.
Im Folgenden kannst du eine Zusammenfassung der häufigsten Gründe für Halsschmerzen bei Kindern vorfinden.
- Bei Mundsoor handelt es sich um eine Pilzerkrankung der Mund- und Rachenschleimhaut, wobei sich auf diesen Schleimhäuten weißlich-graue Beläge befinden. Besonders häufig erkranken Babys bis zum sechsten Lebensmonat daran. Wenn man versucht, diese Beläge vorsichtig zu entfernen, entstehen dennoch leicht Blutungen. Bei dieser Beschwerde treten oftmals Fieber, Trinkschwäche und Schmerzen im Hals auf.
- Bei Scharlach handelt es sich um keine typische Kinderkrankheit, allerdings kommt diese bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen häufiger vor. Bei dieser bakteriellen Infektion befinden sich auf den Mandeln gelb-weiße Pünktchen und auf der Haut rote Flecken.
- Mumps ist eine Kinderkrankheit, die durch Viren verursacht wird. Oft liegen neben weiteren Symptomen Schmerzen im Hals vor.
- Bei Röteln und Masern liegen als Vorboten häufig erkältungsähnliche Symptome und Schmerzen im Hals vor.
- Auslöser für Herpangina ist das Coxsackie-Virus. Hierbei liegt an der Mundschleimhaut eine Entzündung vor, die insbesondere die Mandeln und Gaumenbögen betrifft. Typische Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Schmerzen im Hals, Erbrechen und Abgeschlagenheit.
Behandlung

Was hilft gegen Halsschmerzen? Falls die Beschwerden stark sind und du die Halsschmerzen schnell loswerden willst, können wir dir einige Tipps geben. Ein äußerst effektives und einfaches Mittel gegen Halsschmerzen und den Schluckbeschwerden ist die Vermeidung von Reibung und Druck an den gereizten Schleimhäuten. Empfehlenswert ist es deshalb, keine harten Speisen zu sich zu nehmen und daher flüssige oder weiche Speisen wie Suppen, Brei, Säfte oder Joghurt zu bevorzugen, denn dadurch wird das Schlucken erleichtert. Speiseeis oder kühle Getränke wirken zudem kurzzeitig schmerzlindernd.
Wenn du Halsschmerzen lindern willst und die Beschwerden stark sind, dann solltest du einen Arzt aufsuchen und dich mit Arzneimitteln versorgen lassen. Sofern du deine Halsschmerzen medikamentös behandeln lässt, werden die Ursachen der Beschwerden bestmöglich behandelt. Bei einer Mandelentzündung oder schweren bakteriellen Infektionen im Bereich des Halses können Antibiotika notwendig sein. Spezielle Antipilzmittel können bei einer vorliegenden Pilzerkrankung im Mund helfen, beispielsweise in Form einer Mundspülung.
Sollte eine Viruserkrankung vorliegen, kann häufig lediglich symptomatisch behandelt werden. Dieser Umstand liegt ebenfalls bei zahlreichen Kinderkrankheiten vor. In diesen Fällen versucht man, mit geeigneten Mitteln Fieber, Schmerzen im Hals, Schluckbeschwerden und Kopf- und Gliederschmerzen zu vermindern. Insbesondere stehen dann Arzneimittel zur Verfügung, die lokal betäubend und desinfizierend sind und auch Schmerz- und Fiebermittel sind hilfreich. In der Apotheke gibt es zum Beispiel desinfizierende und schmerzstillende Lutschtabletten und auch Sprays, die bei Halsschmerzen wirksam sein können. Zahlreiche dieser Mittel kann man ohne Rezept erhalten.
Selbsthilfe
Bei Halsschmerzen ist es zunächst wichtig, die Schleimhaut ausreichend feucht zu halten und daher genug zu trinken. Der raue Hals wird dadurch bei der Abwehr von Krankheitserregern und der Selbstreinigung unterstützt.
Doch ebenso wirksam können Hausmittel gegen Halsschmerzen sein. Diese Hausmittel kannst du dann anwenden, wenn die Schmerzen im Hals eher unkompliziert sind. Einige wirksame Hausmittel stellen wir dir nachfolgend vor.
- Quark- oder Kartoffelwickel: Man bestreicht ein Tuch für den Kartoffelwickel mit leicht abgekühlten, zerstampften und gekochten Kartoffeln. Dieses Tuch legt man dann wie ein Schal vorsichtig um den Hals. Um einen Quarkwickel herzustellen, wird messerrückendick Quark auf ein Tuch aufgetragen. Ob man besser einen kalten oder warmen Wickel verwendet, ist davon abhängig, was der Betroffene als angenehmer empfindet.
- Lehmwickel: Für den Lehmwickel benötigt man Heilerde aus der Apotheke oder der Drogerie. Man stellt dabei aus zwei bis drei Esslöffeln der Heilerde und etwas Wasser einen Brei her, streicht die Masse auf ein Tuch und bindet dieses um den Hals. Der Wickel wird so lange getragen, bis die Erde trocken ist.
- Zwiebelsaft: Zwiebelsaft, der Knoblauch und Honig enthält, soll besonders gut bei Schmerzen im Hals helfen und antibakteriell wirken.
- Halswickel: Kühlende Halswickel werden von vielen Personen verwendet bei einer vorliegenden Mandel- oder Halsentzündung. Mit diesen Wickeln wird Wärme abgeleitet und wirken daher abschwellend. Dazu benötigt man eine Kompresse oder ein Stofftuch, das in lauwarmes Wasser getränkt wird. Dabei sollte das Tuch aber nicht tropfnass sein. Dieses wird dann einfach an den Hals gelegt. Darüber wird ein trockenes Wolltuch oder Stofftuch gewickelt. Lasse diesen Halswickel ungefähr 15 Minuten lang einwirken. Der Wickel kann dabei mehrmals neu aufgelegt werden.
- Tee, Gurgeln: Tee gegen Halsschmerzen hat sich bis zum heutigen Tag bewährt. Empfohlen werden Erkältungstees mit Holunderblüten und Lindenblüten. Diese können gegen einen rauen Hals und einen trockenen Reizhusten helfen. Diese helfen zudem, in den Atemwegen die Schleimhäute zu schützen und zu benetzen. Darüber hinaus kannst du mit beispielsweise Salzwasser oder Salbeitee gurgeln. Salzwasser kannst du herstellen, indem du in einem Glas Wasser einen halben Teelöffel Salz auflöst.
- Lutschpastillen: Lutschpastillen enthalten häufig Extrakte aus Isländisch Moos, Spitzwegerich und echtem Salbei. Beispielsweise schleimbildende Stoffe aus dem Isländisch Moos oder Pflanzenstoffe, die im Salbei vorkommen, leisten schützende Hilfe gegen die Reizung im Hals oder gegen Erreger. Zudem begünstigt der vermehrte Speichelfluss beim Lutschen der Pastillen die Heilung. Oft sind auch Lutschtabletten, die eine örtlich betäubende Wirkung aufweisen, ebenfalls hilfreich.
Am besten ist es, sich in der Apotheke beraten zu lassen. Allerdings ist es von Bedeutung, Hausmittel bei Schmerzen am Hals nur vorübergehend anzuwenden. Sofern sich die Beschwerden nicht innerhalb einer kurzen Zeit verbessern, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Wann zum Arzt?
Schmerzen im Hals werden in den meisten Fällen von einem sogenannten Bagatellinfekt verursacht. Dabei handelt es sich um eine grippale Erkrankung, die oftmals durch Viren verursacht wird. Hierbei halten die Schmerzen oftmals wenige Tage an. In der Regel ist ein Arztbesuch daher nicht notwendig.
Falls sich die Schmerzen im Hals jedoch nicht innerhalb von wenigen Tagen bessern oder sogar mehr Schmerzen verursachen und möglicherweise schwerwiegende Beschwerden wie Fieber oder Lymphknotenschwellung vorliegen, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Starke Halsschmerzen mit Fieber, Schluckbeschwerden oder entzündeten Mandeln solltest du ebenfalls ernst nehmen. Insbesondere bei Atemnot oder hohem Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es ist auch ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn vermutlich eine Refluxkrankheit vorliegt. Insbesondere am Morgen klagen Betroffene häufig über Heiserkeit, Schmerzen am Hals und Räuspern.
Derbe Schwellungen an der Zungenwurzel, im Rachen oder den Lymphknoten, die nicht nach kurzer Zeit wieder abschwellen, können mitunter auf eine ernste Erkrankung wie beispielsweise einen Tumor hindeuten. Deshalb sollten die Ursachen für diese Beschwerden so bald wie möglich vom Arzt abgeklärt werden.