Starke Einschränkungen und Probleme durch Schmerzen in den Fingergelenken sind leider keine Seltenheit. Neben den Schmerzen ist das größte Problem, dass man die Finger eigentlich rund um die Uhr benötigt und jeder Handgriff dann noch zusätzlich weh tut.

Wichtig ist es, möglichst frühzeitig auf solche Schmerzen zu reagieren, um sie dauerhaft nicht noch stärker werden zu lassen. Wie es zu solchen Schmerzen in den Fingergelenken kommt, wird in den folgenden Kapiteln ausführlich behandelt. Dabei ist es auch ein großes Thema, wann es sich dabei um Arthrose handelt, wie diese diagnostiziert wird und vor allem natürlich auch, was dagegen getan werden kann.

Symptome

Arthrose ist ein schleichender Prozess.

Schmerzen in den Fingergelenken sind häufig eine Folge von Arthrose von Hand und Fingern, wobei es wichtig ist, frühst möglich die Symptome zu erkennen. Welches sind aber die Symptome für solche Probleme? Eine Schwierigkeit besteht schon darin, dass es sich meistens bei der Arthrose um einen schleichenden Vorgang handelt, wo eventuell zu beginn noch keine Symptome zu erkennen sind. Die so genannte stumme Arthrose bleibt also lange unerkannt. Die Entwicklung von Symptomen ist sehr individuell unterschiedlich. Bei den Fingergelenken ist diese schleichende Entwicklung sehr gut zu erkennen. Meistens beginnt es mit Schmerzen in den Fingergelenken am Morgen, wo sich die Finger steif anfühlen und nicht selten geschwollen sind. Weiter geht es mit Problemen, eine Faust zu bilden, bevor die Bewegung der Finger weh tut und abschließend selbst dann auch Schmerzen auftreten, wenn die Finger in Ruhe nichts machen. Die Finger werden immer unbeweglicher und von aktivierter Arthrose wird spätestens dann gesprochen, wenn es zu Schwellungen der Gelenke, Rötungen und einer Überwärmung kommt.

Sobald die Endgelenke der Finger betroffen sind, können dort Verdickungen in Form der Mukoid-Zysten auftreten, bei denen es zudem zu einem Austritt von Flüssigkeit kommen kann. Wird es schlimmer, kommt es auch zu knöchernen Verdickungen neben den Gelenken sowie zu Achsabweichungen. Ist das Daumensattelgelenk von der dann so genannten Sattelgelenksarthrose betroffen, kommt es bei sehr vielen Arbeiten des Alltags zu Schmerzen, wie zum Beispiel schon das heben von Töpfen, das Öffnen von Flaschen oder anderen Schraubverschlüssen. Das liegt daran, dass dieses Gelenk bei fast allem mit bewegt wird und somit den Schmerzen fast zu jeder Zeit ausgesetzt ist. Die Schmerzen in den Fingergelenken können übrigens nicht ohne Weiteres anhand eines Röntgenbild einem bestimmten Ausmaß der Arthrose zugeordnet werden. Zu unterschiedlich sind die Auswirkungen sowohl kleiner als auch größerer Gelenkveränderungen.

Ursachen

Verschiedene Ursachen können Schmerzen in den Fingergelenken verursachen.

Was kann solche Schmerzen eigentlich verursachen – diese Frage stellt sich sehr oft und ist kaum vernünftig und ohne Zweifel zu beantworten. Es gibt aber viele mögliche Gründe, aufgrund derer es zu Beschwerden kommen kann. Das beginnt natürlich schon bei Verletzungen, wie zum Beispiel bei Stürzen oder Zusammenstößen, bei denen es zu einer stumpfen Einwirkung durch Gewalt kommt. Dabei werden verschiedene Strukturen in der Hand angegriffen und verletzt. Hier sind häufig die Sehnen, Knochen und auch die Gelenkkapseln betroffen. Kapseln und Sehnen können zudem auch bei Überstreckungen gerissen oder zumindest gezerrt werden, was ebenso zu Schmerzen führt. Auch im Rahmen eines Heilungsprozesses kommt es zu einem druckabhängigen Schmerz, der durch die Entzündungszellen hervorgerufen werden, weil die Schmerzrezeptoren der Finger enorm sensibilisiert werden. Schmerzen treten aber nicht nur nach Verletzungen oder Entzündungen auf, sondern auch schon nach einer starken Belastung.

Auch die Krankheit Gicht kann schmerzende Fingergelenke verursachen. Die Gicht ist eine Erkrankung, die meistens in Form von akuten Anfällen auftritt und dann für große Schmerzen sorgt, die vor allem in Fingern und Zehen zu spüren sind. Auslöser sind Kristalle, die sich aus der Harnsäure bilden und durch eine Ablagerung die Beschwerden hervorrufen. Zudem kann auch Rheuma als Grund für solche Schmerzen genannt werden. Rheuma ist bekannt als eine Krankheit, die auf schmerzhafte und meistens chronische Veränderungen der Gelenke und Knochen zurückzuführen ist.

Im Zusammenhang mit Erkrankungen ist dann vor allem auch die Arthrose zu nennen, welches auch eine chronische Erkrankung ist, die oft schon im Jugendalter beginnt. Der Knorpel von Gelenken und Gelenkflächen wird abgebaut, was spätestens dann zu großen Problemen und Schmerzen führt, wenn die Knochen ohne Knorpel dazwischen aufeinander reiben. Unterschieden werden verschiedene Arten, bei denen beispielsweise die Heberden-Arthrose häufig ohne Grund auftritt und deshalb genetische Gründe vermutet werden. In der Nähe der Fingerspitzen gehen die Knorpel zurück, es kommt aber nicht zu Entzündungen. Die seltenere Bouchard-Arthrose äußert sich eher in der Nähe der Handwurzel, wobei häufig sofort mehrere Gelenke betroffen sind. Eine weitere Möglichkeit, die zu Schmerzen führt, ist die Psoriasisarthritis, die oft auch als eine Art der Schuppenflechte bezeichnet wird. Neben erröteter Haut und Schuppen wirkt sich die Erkrankung teilweise auch auf die Gelenke aus und löst dort Entzündungen aus und das vor allem an den End- und Mittelgelenken der Finger.

Oft sind die Schmerzen in den Fingergelenken auch dann zu spüren, wenn ein gewisses Maß an Kälte herrscht, also speziell in den herbstlichen und winterlichen Monaten. Hierbei kann es sich dann zum einen im Rahmen sowieso vorhandener rheumatischer Erkrankungen um eine Verschlimmerung der Symptome handeln. Dabei kommen zu den Schmerzen dann an den Gelenken auch verstärkte Bewegungseinschränkungen und Versteifungen hinzu. Auch bei dem seltenen Raynaud-Syndrom wirkt sich die Kälte als spezieller Auslöser für Schmerzen in den Fingergelenken aus. Bei dieser Gefäßerkrankung sind sehr häufig dann auch unwillkürliche Kontraktionen und auch Spasmen der Blutgefäße anzutreffen und gerade bei Kälte kommt es dann zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr zu den Fingern.

Eine Funktionsstörung in der Schilddrüse kann auch Schmerzen fördern. Das ist dann der Fall, wenn es sich um eine Schilddrüsenunterfunktion handelt, bei der es unter anderem dazu kommt, dass weniger Hormone produziert werden und durch eine zu geringe Produktion von Hormonen kann es zu einem früheren Verschleiß der Gelenke kommen. Auch in der Schwangerschaft kann es zu speziellen Schmerzen in den Fingergelenken kommen, wenn Wassereinlagerungen vor allem im Ruhezustand des Körpers für Beschwerden sorgen. Auch der Genuss von Alkohol kann zu Schmerzen in den Fingergelenken führen. Das liegt darum, dass der Alkohol den Harnsäurespiegel ansteigen lässt. Das führt unter anderem zu einer Ansammlung von Harnsäurekristallen in den Gelenken, die Schmerzen in den Fingergelenken auslösen und für ein Entzünden und Anschwellen des Gelenks sorgen.

Diagnose

Ob es sich bei den Schmerzen in den Fingergelenken um Arthrose handelt, muss letztendlich ein Arzt feststellen. Bei seiner Diagnose ist für ihn zunächst wichtig, welche Art von Beschwerden auftreten. Hier ist zum Beispiel wichtig, ob die Schmerzen in den Fingergelenken bei speziellen Bewegungen auftreten und ob es zu einer Anschwellung, Rötung und Erwärmung der Gelenke kommt. Der Arzt wird nach besonderen, eventuell beruflichen Belastungen der Finger fragen und ob es eventuell in der Vergangenheit zu Verletzungen bei Unfällen gekommen ist. Ein wichtiger Anhaltspunkt können auch Vorkommnisse von Arthrose in der Verwandtschaft sein, was eine erbliche Veranlagung möglich machen könnte, die dann zum Ausbruch der Beschwerden führen.

Anschließend werden die Gelenke auf deren eventuell eingeschränkte Beweglichkeit untersucht und es kommt in der Regel auch zu Röntgenaufnahmen von den Händen. Hierdurch und vereinzelt auch durch Computertomografien (CT) oder Magnet-Resonanz-Tomografien (MRT) mit Kontrastmittel können für die Arthrose typische Gelenkveränderungen erkannt werden. Diese äußern sich dann meistens in verschmälerten Gelenkspalten und verdichtete gelenknahe Knochen sowie in knöchernen Anlagerungen an den Rändern der Gelenke, die als Osteophyten bezeichnet werden.

Auch Untersuchungen von Blut und Gelenkflüssigkeit werden nicht selten durchgeführt, um verschiedene Stoffwechselerkrankungen oder auch eventuelle Kristallopathien als andere Gründe für die Schmerzen in den Fingergelenken ausschließen zu können.

Therapie

Ist bei Schmerzen in den Fingergelenken die Diagnose Arthrose gestellt worden, ist es natürlich von großer Bedeutung zu wissen, was dagegen getan werden kann. Diese Überlegungen beginnen schon mit dem Problem, dass die Gründe für stechende Schmerzen in den Fingergelenken selten bekannt sind und somit auch nicht abgestellt werden können.

Die Therapie kann sich im Grunde genommen also lediglich darauf beschränken, die Symptome zu bekämpfen und somit starke Schmerzen in den Fingergelenken zu lindern, die Beweglichkeit der Finger wieder zu verbessern und den weiteren Verschleiß der Gelenke in Grenzen zu halten.

Zu allererst ist es bei Anzeichen von Arthrose wichtig, falsche Belastungen und zu hohe Anstrengungen sowohl im Beruf als auch im privaten Alltag zu minimieren, um Schmerzen in den Fingergelenken zu vermeiden. Therapeuten verdeutlichen einem dabei auch, welche Tätigkeiten besonders schädlich sind, vermieden werden bzw. durch spezielle Tricks und Hilfsmittel ersetzt oder unterstützt werden sollten. Griffverstärkungen oder auch Schienen sind Beispiele für wirksame Hilfsmittel. Auch ein Blick auf die Ernährung kann hilfreich sein. So wird ein nicht zu fleischreiches Essen empfohlen und es sollte mehr Wert auf eine ausgewogene Ernährung und den Verzehr von Obst und Gemüse gelegt werden. Nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) als Beispiel für entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente können helfen, wenn die Schmerzen zu stark werden. Es sollte vor der Einnahme von Medikamenten aber immer eine Absprache mit dem Arzt erfolgen. Das gilt auch für die nur im frühen Stadium sinnvolle Einnahme von knorpelprotektiven Medikamenten. Auch über die Verwendung von Kortisoninjektionen für eine Linderung der Entzündungen sollte gut mit dem Arzt gesprochen werden, um die damit verbundenen Nachteile den Vorteilen gegenüber zu stellen und nicht noch größere Probleme hervorzurufen.

Sollten die angesprochenen Maßnahmen in keiner Weise mehr ausreichen, um die Schmerzen und Beschwerden in Griff zu bekommen, kann zu operativen Eingriffen kommen, die aber wirklich nur im Ausnahmefall durchgeführt werden sollten. Hier sind auch umfassende Gespräche und Aufklärungen durch den Arzt wichtig, weil bei Operationen immer Risiken bestehen. Im Folgenden werden die operativen Eingriffe kurz anhand der jeweils betroffenen Gelenke beschrieben, die alle eine andere Bedeutung für die Bewegungsfreiheit haben und auch deshalb anders behandelt werden, wenn es um Überlegungen zu einer eventuell anstehenden Operation geht.

Fingerendgelenke

Die Fingerendgelenke sind die Stellen, bei denen die geringste Vorsicht geboten ist. Da diese Gelenke ungefähr nur zu drei Prozent für die Beweglichkeit der Finger sorgen und somit keine allzu große Bedeutung haben, wird hier häufig zur Versteifung geraten, wobei eine Beugestellung zwischen fünf bis zehn Grad erhalten bleibt.

Fingermittelgelenke

Hier gibt es zwei Varianten, über die immer mit dem Arzt unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile gesprochen werden sollte. Wer schwer arbeitet, erhält meistens die Empfehlung, diese Gelenke versteifen zu lassen und zwar in einer Beugestellung zwischen 30 bis 40 Grad. Die Alternative sind Prothesen, die meistens aus Metall, Kunststoff oder Pyrocarbon bestehen oder der Einsatz eines Platzhalters aus Silikon. Diese Gelenkersätze sorgen für eine Restbeweglichkeit und gelinderte Schmerzen. Hier ist aber immer der Rat des Arztes von großer Bedeutung, auch was Risiken und Nachteile betrifft.

Fingergrundgelenke

Glücklicherweise sind diese Gelenke nicht so oft betroffen, was auch deshalb gut ist, weil sie einen sehr großen Anteil von 70 Prozent an der Bewegung des Fingers haben. Umso wichtiger ist es auch immer, sich gerade an dieser Stelle besonders gut vom Arzt beraten zu lassen, vor allem was die Risiken einer Operation am Fingergrundgelenk betrifft. Aufgrund der großen Bedeutung für die Bewegung sollte auch sehr auf eine Versteifung verzichtet werden und im Notfall auf einen Gelenkersatz zugegriffen werden.

Daumensattelgelenk

Beim Daumensattelgelenk ist immer auf das Stadium der Arthrose zu achten. Durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) können im Anfangsstadium Entzündungsgewebe beseitigt und die Fläche der Gelenke geglättet. Ist die Arthrose schon fortgeschrittener kann durch eine Resektions-Suspensionsplastik geholfen werden. Der Vieleckknochen, welcher einer der acht Handwurzelknochen ist, wird entfernt und durch einen Sehnenstreifen ersetzt, der aus der Daumenabspreizsehne gewonnen wird und als Stabilisator dient.

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