Nicht selten verspürt man Schmerzen an der Wade, die manchmal vorübergehend auftreten, nicht selten aber auch zu einer chronischen Belastung werden. Diese Schmerzen sind nicht zu unterschätzen, weil sie sich doch extrem auf den Bewegungsablauf und auf das Wohlgefühl auswirken.

Aus diesem Grund ist es wichtig, sich genauer mit diesem Thema zu befassen und möglichst schnell auch eine ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Therapien vermeiden, dass es zu chronischen und langfristigen Beschwerden kommt.

Ursachen

Schmerzt der Wadenmuskel ist Vorsicht geboten.

Sucht man nach den Gründen für stechende oder krampfartige Schmerzen in der Wade, ist es wichtig darauf zu schauen, welche Bereiche und Muskeln der Wade betroffen sind. Die chronischen Beschwerden in der Wade sind nämlich gerade auf Probleme mit den Wadenmuskeln zurückzuführen. Die verschiedenen Muskeln in der Wade haben verschiedene Aufgaben, sodass auch die Ursachen für einen Krampf oder andere Schmerzen sehr unterschiedlich sind. Auch das Bindegewebe kann verantwortlich für Schmerzen sein, sodass es wichtig ist, zwischen den verschiedenen Ursachen zu unterscheiden, um auch gezielte Therapien oder Veränderungen in verschiedenen Bewegungen oder Angewohnheiten angehen zu können.

Gastrocnemius-Muskeln

Als Gastrocnemius-Muskeln werden die großen Wadenmuskeln bezeichnet, die der Wade im Übrigen auch die Form geben und in die Achillessehne übergehen. Diese Gastrocnemius-Muskeln setzen am Oberschenkel an, wodurch sowohl die Wade als auch das Knie beeinträchtigt werden kann. Verantwortlich ist dieser Muskel vor allem für das Beugen der Knie, weshalb er auch oft verantwortlich ist für Schmerzen in der Wade und Kniekehle. Ist dieser Muskel der Auslöser der Schmerzen, äußern sich diese oft sehr großflächig. Das Knie lässt sich oft dann auch nicht mehr vollständig strecken und häufig kommt es auch zu Schmerzen an der Achillessehne. Sind die jeweils unter den Gastrocnemius-Muskeln zu findenden Soleus-Muskeln verantwortlich für die Schmerzen, sind diese nur in der Wade und nicht in der Kniekehle zu spüren. Leidest du an Wadenkrämpfen, ist der Schmerz meistens auf nur einen einzelnen Strang innerhalb der großen Wadenmuskeln zurückzuführen. Schmerzen in den Gastrocnemius-Muskeln, also den großen Wadenmuskeln, treten entweder beid- oder einseitig auf und sind diesbezüglich dann auch unterschiedlichen Ursachen zuzuordnen.

Beidseitige Wadenschmerzen können folgende Gründe haben:

  • Die Hohlkreuzhaltung ist ein häufiger Grund für die beidseitigen Schmerzen in der Wade. Zeichen dafür sind ein überaufgerichteter und ein nach hinten gebeugter Oberkörper sowie durchgedrückte Knie, während beim Gehen weder das Becken noch der Rumpf beteiligt werden. Die Beine werden überlastet und die Waden schmerzen aufgrund einer entstehenden Dauerspannung. Nicht zu vernachlässigen sind dabei ebenfalls auftretende Oberschenkel-, Knie- und Kreuzschmerzen.
  • Auch das Stehen oder Bewegen mit gebeugten Knien sorgt für eine Dauerspannung in der Wade, was auf eine sowieso gebeugte Haltung, durch eine vernachlässigte Bewegung des Beckens und teilweise auch durch falsch umgesetztes Chi-Gong oder Tai-Chi gefördert wird.
  • Ständig gebeugte Knie werden auch im Sitzen zu einem Problem oder durch das Sitzen dahingehend beeinflusst, dass sie sich an diese Position gewöhnen, weil man meistens mit den Beinen nach hinten geklappt und nicht mit ausgestreckten Beinen sitzt. Falsche Sitzgewohnheiten entstehen auch bei zu hohen Stühlen. Ist die Sitzfläche zu hoch versucht man mit den Zehen den Boden erreichen, wodurch die Ferse angezogen wird und somit die Wade dauerhaft angespannt ist. Dadurch kann es auch zu Schmerzen in den Zehen kommen. 
  • Zudem kann es zu beidseitigen Schmerzen in der Wade kommen, wenn du deinen Sport falsch ausführst. Häufige Beispiele sind dabei die fehlende Fußbewegung beim Radfahren, eine Überlastung beim Gewichtheben oder der Fehler beim Krafttraining, dass du dich ausschließlich auf die Anspannung des Muskels konzentrierst.
  • Zum Problem können auch falsche Schuhe werden. Wenn die Sohlen zu hart und kaum biegsam sind, kann sich der Fuß nicht ausreichend bewegen, was zu starren, verspannten und somit schmerzenden Waden führt. Das ist auch der Fall, wenn zu lange Schuhe mit hohen Absätzen bevorzugt werden.

Einseitige Wadenschmerzen können folgende Gründe haben:

  • Eine Schiefhaltung kann schnell zu einem Problem werden, wenn man zum Beispiel aufgrund von Schmerzen oder Schwäche im linken Bein vermehrt mit dem Gewicht auf dem rechten Bein steht. Eine solche Gewichtsverlagerung führt oft dann zu einer Überbelastung des gesunden Beins und zu Schmerzen in der Wade.
  • Auch das einfach zur Gewohnheit gewordene falsche Stehen – weil man es eventuell cool findet, das Gewicht auf ein Bein zu verlagern – führt zu einer solchen Gewichtsbelastung und zu Verspannungen, die auch zu stechende Schmerzen in der Wade führen können.

Wadenschmerzen aus den Zehenbeugern

Häufige Gründe für plötzliche Schmerzen in der Wade sind auch Probleme mit oder durch die Zehenbeuger, bei denen es sich um Muskeln handelt, die für das krümmen der Zehen verantwortlich sind. Sie liegen unter den großen Wadenmuskeln und ihre Sehnen reichen bis hin zur Fußsohle sowie bis zu den Zehen. Sowohl Nervosität und Stress als auch falsche Schuhe führen oft dazu, dass eine Dauerkontraktion zur Folge hat, dass die Zehen dauerhaft gekrümmt oder gekrallt sind. Von falschen Schuhen kann in diesem Zusammenhang vor allem dann gesprochen werden, wenn sie zu klein oder zu eng sind oder man zu lange hochhackige Schuhe oder auch Riemenschuhe trägt. Die Zehenbeuger werden in solchen Schuhen regelmäßig angespannt, was zwangsweise zu einer zu hohen Anspannung und dadurch auch zu Schmerzen in der Wade beim Gehen führen.

Tiberialis-posterior Muskeln

Die Tibialis-posterior Muskeln beginnen an den Sohlen der Füße. Sie sorgen durch Kontraktion der Innenkanten zur Stabilität beim Abrollen. Findet das Anziehen der Innenseiten aber dauerhaft statt, kommt es zu einem vermehrten Laufen auf der Außenseite des Fußes, was zwangsläufig zu Schmerzen in der Wade führt und häufig in Verbindung mit Hohlfüßen oder auch O-Beinen gebracht wird.

Wadenschmerzen aus dem Bindegewebe

Stammen die Schmerzen in der Wade aus Problemen mit dem Bindegewebe, handelt es sich dabei meistens Bindegewebsverspannungen, die allerdings in der Regel nicht eindeutig zu lokalisieren sind, einen aber extrem nerven und unangenehm begleiten. Hierbei kann es sich um brennende Schmerzen, ein Jucken, Anspannungen, Kribbeln oder auch ein gewisses Schwächeempfinden handeln, die meistens vor allem in Ruhstellung zu bemerken sind. Gründe sind häufig Narben durch Verletzungen oder Operationen, stumpfe Verletzungen, Zerrungen, Prellungen oder auch alte Brüche.

Diagnose

Durch verschiedene diagnostische Verfahren kann eine geeignete Therapie ausgewählt werden.

Wird die Wade belastet, kommt es häufig zu entsprechenden Schmerzen, vor allem dann, wenn man gewisse Beanspruchungen nicht gewohnt ist. Meistens enden diese Schmerzen aber schnell wieder, wenn die Belastungen aufhören. Bei dauerhaften Anstrengungen kann es aber auch dazu kommen, dass Schmerzen in der Wade zu einem chronischen Problem werden, wo am besten dann doch ein Arzt aufgesucht werden sollte. Dieser wird zunächst Informationen darüber sammeln, was zu den Schmerzen in der Wade geführt haben kann. Dabei fragt er dich, ob du regelmäßig Sport treibst, anderweitige Belastungen der Wade den Alltag begleiten oder auch ob es vorherige Erkrankungen dieser Art gegeben hat. In einem solchen Gespräch können nur Vermutungen aufgestellt werden, die durch weitere Untersuchungen bestätigt werden sollten. Dort finden dann spezielle Diagnosen statt, bei denen zum Beispiel der Druck gemessen wird und Belastungstests zu weiteren Informationen führen können. Nicht selten sorgt auch das Röntgen der Wade für weitere Ideen im Rahmen der Diagnose. Je nach Ergebnis sollten entsprechende Behandlungen oder auch einfach gewisse Umstellungen eingeleitet werden, damit der Schmerz nachlässt und nicht zu einem chronischen Ärgernis wird.

Behandlung

Die Behandlung ist stark abhängig von der Diagnose und dem Grund für die Schmerzen in der Wade, sollte aber in jedem Fall immer schnell und effektiv erfolgen, um chronische Beschwerden zu vermeiden. Folgen die Schmerzen einer Verletzung, Prellung oder Zerrung, ist es erst einmal besonders wichtig, die entsprechend beeinträchtigten Muskeln zu schonen. Das klappt am besten, wenn du die Beine hochlegst und Belastungen, wie zum Beispiel das Treppensteigen oder das Autofahren, auf das möglichst geringe Maß zurückschraubst, um die Muskeln zu entlasten. Bei der Behandlung von Schmerzen in der Wade wird häufig von der PECH-Methode gesprochen. Die Buchstaben stehen für Pause, Eis, Compression und Hochlagern der Beine, wodurch eigentlich alles gesagt ist, was man seinen Beinen Gutes tun sollte. Einfach eine Pause mit angelegter Kompresse und hochgelagerten Beinen wirkt wahre Wunder. Je nach Stärke des Schmerzes können auch Schmerzmittel genommen werden, während vor allem über Nacht Schmerzsalben oder auch Gels eine optimale Hilfe sind, um für eine entsprechende Kühlung und Erholung zu sorgen und gleichzeitig auch eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung zu entfalten. Bei Schmerzen in der Wade durch eine chronische Fehlbelastung ist auch eine Schonung notwendig. Gleichzeitig muss aber dieses Fehlverhalten auch analysiert und abgestellt werden, um zukünftige Probleme zu vermeiden.

Bei Muskelkrämpfen oder Verhärtungen des Muskels ist es wichtig und meistens auch der Rat des Arztes, dass du mehr Mineralstoffe wie Eisen oder Magnesium zu dir nimmst. Gerade wenn es schon zu Wadenkrämpfen aufgrund einer Unterversorgung mit solchen Mineralstoffen gekommen ist, wird oft auch eine vermehrte Aufnahme durch Präparate neben den eigentlichen Nahrungsmitteln notwendig, um die Erholung der Muskeln zu fördern. Auch Massagen sind hilfreiche Behandlungen, wenn Verhärtungen gelöst und die Durchblutung verbessert werden muss. Folgen die Wadenschmerzen einem Muskelfaserriss, muss eine Operation helfen, nach der dann zudem auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen eine hohe Bedeutung hat, um die entsprechende Entlastung und Erholung herbeizuführen.

Vorbeugung

Damit es erst überhaupt nicht zu Schmerzen in der Wade kommt, können vorbeugende Maßnahmen sehr wichtig und hilfreich sein.

Da diese Schmerzen oft infolge einer zu starken Belastung der Muskeln auftreten, empfiehlt es sich, die Muskeln zu schonen, was schon mit dem Aufwärmen vor schweren Arbeiten oder vor dem Sport beginnt.

Hier reichen schon fünf Minuten mit verschiedenen Dehnübungen aus, um für eine gute Durchblutung zu sorgen und die Elastizität der Muskeln zu fördern. Vermieden werden sollten die Dinge, die dafür bekannt sind, die Venen und Muskeln innerhalb der Waden zu sehr negativ zu beeinflussen. Dazu gehören insbesondere Zigaretten und auch Alkohol, wodurch es schnell zu einer schlechteren Durchblutung kommt, die mit zu den Gründen für die Schmerzen in der Wade gehört. Außerdem ist eine ausreichende Bewegung wichtig, um schon mit einer gut trainierten Wade Probleme auszuschließen oder zumindest verringern zu können. Die eigenen Muskeln im Blick halten ist auch immer wichtig, um frühzeitig Probleme zu erkennen und diesen entgegentreten zu können. Hier bieten sich auch Vorsorgeuntersuchungen an, mit denen sie nichts dem Zufall überlassen.

Hausmittel

Es ist auch kein Geheimnis, dass Schmerzen in der Wade häufig auch mit einer falschen Ernährung in Verbindung gebracht werden können. Hier spielt vor allem der häufige Faktor eine Rolle, dass zu wenig oder die falschen Mineralstoffe zu sich genommen werden, woraufhin eine optimale Versorgung der Muskeln nicht garantiert werden kann. Um dementsprechende Krämpfe und starke Schmerzen in der Wade zu vermeiden, ist die ausgewogene Ernährung von sehr großer Bedeutung. Das gilt vor allem für diejenigen, die viel Sport treiben. Fleisch und Spinat eignen sich als optimale Lieferanten von Magnesium und Eisen und gerade auch für Sportler eignen sich die isotonischen Getränke, die sowohl für Energie als auch für die notwendigen Mineralstoffe sorgen. Bestehen Schmerzen in der Wade sollte auch vermieden werden, das entsprechende Bein zu ruhig zu lagern. Eine zu bewusste Schonung führt dazu, dass sich der Schmerz festsetzt. Kleine Spaziergänge können dabei helfen und nicht nur die Wade lockern und somit den Schmerz auflösen, sondern auch für eine ebenfalls wirksame Sauerstoffzufuhr sorgen.

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